Eine "Neuigkeit", die man nicht verpassen sollte

Im 19.Jahrhundert wurden in unserer Region Eisenbahnlinien eingerichtet, die dem Personen- und Warenverkehr zwischen Alès und Privas dienten. Wegen mangelnder Rentabilität wurden sie In den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts leider stillgelegt. Nun kam es allerdings in den vergangenen Jahren zu einer höchst bemerkenswerten "Wiederbelebung": Mit (zumal für Frankreich!) ungewöhnlichem Aufwand wurde die Bahnlinie Teil eines höchst komfortablen Rad- und Fußwanderwegenetzes, das es möglich macht. unsere Gegend aus ganz neuen, ungewohnten Blickwinkeln kennen zu lernen. Ich hatte Gelegenheit, meinen Freund Manfred Seegmüller auf einem Teilstück dieses "Grünen Weges" von Beaulieu nach St. Paul le Jeune (und zurück) zu begleiten. Eine sehr spezielle und empfehlenswerte Erfahrung! Die Strecke verdankt ihre Entstehung im 19.Jh den damals ausgebeuteten Kohlevorkommen in der Region (es gab Minen bei Les Vans, sowie Asphaltvorkommen bei Vagnas und Barjac). Nun wurden die gut erhaltenen Trassen und sehenswerte Kunstbauten (Brücken und allein vier Tunnel zwischen Beaulieu und St. Paul) aus ihrem Dornröschenschlaf gerissen. Großartig! Die Bahnstrecke steigt von Beaulieu nach St. Paul ständig, aber (da für den Bahnbetrieb ausgelegt!) nicht unbezwingbar - und die Rückfahrt wird zum Freilauf-Genuß! Wir sind (der sommerlichen Wärme wegen) recht früh losgefahren und hatten praktisch die ganze Strecke nur für uns. Auf dem Rückweg freilich kamen uns zahl- und kinderreiche Touristenfamilien entgegen (die leider nicht so früh starten konnten: Um die hohen Übernachtungskosten besser zu amortisieren, mußten die länger im Bette bleiben und schwitzten nun unter mittäglicher Sonne die Steigung hoch...). Kurz: Der "Grüne Weg" wird gut genutzt. Er hat es verdient! Ein paar Bilder mögen den Appetit auf eine Entdeckungsfahrt anregen!